COR-TEN-Stahl

COR-TEN-Stahl (auch: Cortenstahl oder Kortenstahl) ist die Handelsbezeichnung für einen wetterfesten Baustahl.

Kaktusfeigen aus Cortenstahl nehmen das Originalmotiv am oberen Mauerrand am Mauerfuss wieder auf.

Meran 2016, Fussweg in die Promenierwege oberhalb der Altstadt.

Cortenstahl wird gerne für künstlerische Plastiken im Aussenbereich eingesetzt, da er zum einen verwitterungsbeständig ist, und zum anderen, durch seine Farbe und seine oxydationsbedingten Farbchangierungen nicht tot und plakativ wie Edelstahl wirkt, sondern sich auch auf natürliche Art in die Landschaft integrieren kann.

Für Akzente in der Architektur, sei es als Element der Aussenfassade oder als Gartenelement wird mit Cortenstahl gerne gestaltet.

COR-TEN-Stähle bilden auf der Oberfläche durch Bewitterung, unter der
eigentlichen Rostschicht, eine besonders dichte Sperrschicht aus festhaftenden und miteinander im kristallinen Verschluss verbundenen Eisen-Sulfaten oder Eisen-Phosphaten aus, welche das Bauteil vor weiterer Korrosion schützt.

Man unterscheidet zwischen Cortenstahl Typ A und Cortenstahl Typ B.
Der Typ A, EN 10027-1: S355J2WP entspricht einem wetterfesten, phosphorlegierten Baustahl. Der Dickenbereich ist wegen der schlechten Schweißeignung und schlechter Umformbarkeit auf unter 100 mm begrenzt.

Corten B, EN 10027-1: S 355J2W ist nicht phosphorlegiert, hat gute Schweißeignung und eine gute Kalt- und Warmumformbarkeit. Der Stahl wird für geschweißte, geschraubte Konstruktionen eingesetzt, z. B. im Stahlhoch- und Brückenbau, im Behälterbau, für ISO-Container, sowie im Anlagenbau.

COR-TEN-Stahl bildet für Schnecken ein unüberwindliches Hindernis und eignet sich daher als Schneckenbarriere, um z. B. Salatbeete zu schützen. Cortenstahl enthält weniger als 1 % Kupfer. Diese geringe Menge reicht aber aus, dass der Schneckenschleim das Kupfer im Cortenstahl oxidiert. Dadurch entsteht für die Schnecke eine reizende Substanz, die die Schnecke am Weiterkriechen hindert.

Der Amerikaner Byramji D. Saklatwalla meldete eine Stahllegierung mit den Legierungszusätzen Kupfer, Phosphor, Silizium, Nickel und Chrom 1932 zum Patent an. Die United States Steel Corporation entwickelte den Stahl, der sich durch hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet, weiter und gab dem neuen Werkstoff, mit den ungefähren zusätzlichen Legierungsanteilen:
0,8 % Cr, 0,5 % Ni, 0,5 % Cu, 0,1 % P
den Namen COR-TEN-Stahl. Die Bezeichnung wurde aus der ersten Silbe COR für den Rostwiderstand (CORrosion Resistance) und der zweiten Silbe für die Zugfestigkeit (TENsile strength) zusammengesetzt.